Das Ziel der quranischen Offenbarung
1.
Einleitende Worte:
Allah der
Erhabene spricht in seinem heiligen
Buch:
شَهْرُ رَمَضَانَ الَّذِي أُنزِلَ
فِيهِ الْقُرْآنُ هُدى لِلنَّاسِ
وَبَيِّنَات مِنَ الْهُدَى
وَالْفُرْقَانِ
“Der Monat Ramadan ist es, in dem
der Quran als Rechtleitung für die
Menschen herabgesandt worden ist und
als klarer Beweis der Rechtleitung
und der Unterscheidung.“ (2.185)
Der Monat
Ramadan ist der Monat, in dem
bekannter Weise der heilige Quran
offenbart wurde. Und Allah (swt) hat
uns sogar bekanntgegeben in welcher
Nacht genau, diese Herabsendung
stattfand, indem der Erhabene sagte:
إِنَّا أَنزَلْنَاه فِي لَيْلَةِ
الْقَدْر
„Wahrlich, Wir haben ihn (den
Quran) herabgesandt in der Nacht der
Bestimmung.“
Diese Nacht ist
es also, in der das heilige Buch des
Islams und der Muslime offenbart
wurde. Kein Buch wird unter den
Muslimen so verehrt und geheiligt
wie dieses. Kein Wunder, wo der
Gesandte Gottes (s.) uns den
Heiligen Quran doch hinterließ und
uns anwies, uns daran zu halten, als
er sagte: „Wahrlich! Ich
hinterlasse euch zwei gewichtige
Dinge (thaqalayn): Das Buch Allahs
und meine Nachkommenschaft, meine
Ahlulbayt. Wenn ihr an ihnen
festhaltet, so werdet ihr nach mir
niemals Irre gehen.“
Jedoch wozu wurde der Heilige Quran
überhaupt offenbart? Was wollte
Allah (swt) genau damit bezwecken?
War es überhaupt notwendig den Quran
herabzusenden? In einfachen Worten:
Was ist das Ziel der quranischen
Offenbarung?
2. Der Heilige Quran
antwortet:
Zunächst einmal wollen wir
wissen: was definiert der Heilige
Quran selbst als Ziel seiner
Herabsendung? Hierzu werden wir
wirklich viele Verse finden und wir
werden merken, dass der Quran nicht
nur ein Ziel nennt, sondern gleich
mehrere. Jedoch werden wir auch
sehen, dass all diese genannten
Ziele in Wirklichkeit nur Unterziele
darstellen, die sich unter einem
großen Ziel unterordnen lassen.
1. Der Quran wurde herabgesandt
als Warnung für die Menschen:
وَأُوحِيَ
إِلَيَّ هَذَا الْقُرْآنُ
لِأنذِرَكُمْ
بِه وَمَنْ
بَلَغَ
„Und dieser
Quran ist mir offenbart worden, auf
dass ich euch damit warne und den,
den er erreicht.“ (6.19)
2. Der Quran
wurde herabgesandt um Beispiele
darzulegen:
وَلَقَدْ
صَرَّفْنَا لِلنَّاسِ
فِي هَذَا الْقُرْآنِ
مِنْ كُلِّ
مَثَل
„Und wahrlich wir haben für die
Menschen in diesem Quran allerlei
Beispiele dargelegt.“ (17.89)
3. Der Quran
wurde herabgesandt als eine Art
Gesetzesbuch und zu Verdeutlichung
der Dinge:
وَنَزَّلْنَا عَلَيْكَ
الْكِتَابَ
تِبْيَانا
لِكُلِّ شَيْء
وَهُدى
وَرَحْمَة
وَبُشْرَى لِلْمُسْلِمِينَ
„Und Wir haben dir das Buch
herniedergesandt als Verdeutlichung
aller Dinge und als Führung und
Gnade und frohe Botschaft für die
Gottergebenen.“ (16.89)
4. Der
Quran wurde herabgesandt um die
Uneinigkeit zwischen der Wahrheit
und der Falschheit aufzuzeigen und
zu klären.
وَمَا أَنزَلْنَا
عَلَيْكَ الْكِتَابَ
إِلاَّ لِتُبَيِّنَ لَهُمُ
الَّذِي
اخْتَلَفُوا
فِيه وَهُدى وَرَحْمَة
لِقَوْم
يُؤْمِنُونَ
„Und wir haben dir das Buch
nur deshalb hinabgesandt, auf dass
du ihnen das verdeutlichst, worüber
sie sich uneinig sind und als
Führung und Gnade für die Leute, die
glauben.“ (16.89)
3. Das
eigentliche Hauptziel des Quran:
Die obigen
Verse waren nur einige Beispiele von
vielen, durch die aufgezeigt werden
soll, was der Heilige Quran alles
als sein Ziel definiert. Jedoch
stellen diese genannten Punkte in
Wirklichkeit nur ein Teil des
wirklichen Zieles dar und sind nur
Unterpunkte. Wir möchten jedoch noch
genauer und noch tiefgründiger
forschen und erfahren: was ist das
eigentliche Hauptziel, dass der
Heilige Quran mit jedem seiner Verse
beabsichtigt und anstrebt?
Wenn wir im
Quran weiterforschen und unseren
Blick erweitern, dann werden wir
erkennen, dass das eigentliche Ziel
in zwei Ebenen aufgeteilt werden
kann und das die genannten
Nebenziele lediglich dabei helfen
sollten, um dieses Hauptziel zu
verwirklichen und zwar lautet es:
Die
radikale, grundlegende Veränderung
der Gesellschaft und der Menschen:
(1) Durch die Vorgabe eines Weges
und einer Methode für diese
Veränderung
(2) Anhand der Schaffung eines
revolutionären Fundamentes dafür
Und das ist
das, was wir heute als „Revolution“
bezeichnen und der Heilige Quran
„Herausführen aus den Finsternissen
ans Licht“ genannt hat, in dem
heiligen Vers:
كِتَابٌ أَنْزَلْنَاهُ إِلَيْكَ لِتُخْرِجَ النَّاسَ مِنَ الظُّلُمَاتِ إِلَى النُّورِ
„Alif. Lam. Ra. Dies ist ein
Buch, das wir zu dir hinabgesandt
haben, damit du die Menschen aus den
Finsternissen ans Licht
herausbringst..“ (14.1)
Das
interessante ist, dass wenn wir uns
den Heiligen Quran näher ansehen und
schauen, was der Quran mit „Nour“
(Licht) meint, so werden wir sehen,
dass:
اللَّهُ نُورُ السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ
„Allah
ist das Licht der Himmel und der
Erde..“ (24.35)
Allah (swt)
beschreibt Sich Selbst also als
dieses Licht. Und das zeigt uns,
dass das eigentliche Ziel des
Heiligen Quran es ist, die Menschen
und die Gesellschaft zu Allah (swt)
zurückzuführen und sie wieder an Ihn
zu binden und die Menschen dadurch
von vielen Dingen zu befreien, wie
z.B. dem Götzendienst, dem
Aberglaube und all den Finsternissen
in denen die Menschen steckten. Und
all der Unmoral und dem tierischen
Verhalten, das sie von ihrer
eigentlichen Menschlichkeit entfernt
hat.
4. Der
Weg und die Methode für die
Veränderung:
Damit diese
radikale Veränderung stattfinden
kann, bedarf es natürlich eines
angemessenen Weges oder einer
richtigen Methode, durch die der
Mensch zu Gott zurückgeführt werden
kann.
An dieser
Stelle spielt der Heilige Quran
seine Rolle als Wegweißer, Führer
und Lehrer, in dem er uns die
Gesetzgebung Gottes vorstellt. In
dem er uns aufzeigt, wie unsere
Beziehung zu den Menschen sein
sollte, wie unsere Beziehung zu Gott
sein sollte und wie unsere Beziehung
zu dieser Welt sein sollte.
وَنَزَّلْنَا عَلَيْكَ الْكِتَابَ
تِبْيَانًا لِكُلِّ شَيْءٍ وَهُدًى
وَرَحْمَةً وَبُشْرَىٰ
لِلْمُسْلِمِينَ...
„..und wir haben dir das Buch
hernieder gesandt zur Verdeutlichung
aller Dinge und als Führung und
Gnade und frohe Botschaft für die
Ergebenen.“ (16:89)
Dieser Weg und
diese Methode, ist es, die der Quran
an vielen Stellen als „al-sirat al-mustaqim“
(„den geraden Weg“) bezeichnet hat.
So verliest jeder Muslim täglich in
seinem Gebet die Sure al-Fatiha
mehrmals und erwähnt dabei jedes
Mal:
اهْدِنَا الصِّرَاطَ الْمُسْتَقِيمَ
„Führe uns auf den geraden Weg“
(1.6)
Mit diesem
geraden Weg, ist dieser Weg gemeint,
der uns zu Allah (swt) zurückführt
und durch den wir diese radikale
Veränderung in uns selbst ablaufen
lassen können. Auf diesen Weg, durch
den Allah (swt) uns zurückführen
möchte, müssen wir alleine
schreiten. Wir werden nicht
gezwungen und wir werden nicht gegen
unseren Willen festgehalten, denn
wir wissen:
لَا إِكْرَاهَ فِي الدِّينِ
„Es gibt keinen Zwang im
Glauben..“ (2.256)
Allerdings,
wenn wir uns zusammenreißen, einen
starken Willen haben, den ersten
Schritt machen und uns auf diesen
gesegneten Weg begeben, dann wird
uns Allah (swt) dabei helfen. Und
dann wird Er uns nicht nur einen
Schritt gehen lassen, sondern mit
jedem Schritt den wir gehen, werden
wir zehn weitere nach vorne getragen
und uns der Weg erleichtert, um
Allah (swt) noch näher kommen zu
können. Der größte Beweis dafür,
liegt im heiligen Vers:
إِنَّ اللَّهَ لَا يُغَيِّرُ مَا بِقَوْمٍ حَتَّىٰ يُغَيِّرُوا مَا بِأَنْفُسِهِمْ
„Gewiss, Allah ändert die Lage
eines Volkes nicht, ehe sie nicht
selbst das ändern, was in ihren
Herzen ist.“ (13.11)
Denn wenn Allah
(swt) sagt: Er ändert nicht unsere
Lage, bis wir uns selbst ändern, was
heißt das dann im Umkehrschluss?
Wenn wir uns selbst ändern, so
ändert Allah (swt) dann auch unsere
Lage! Das heißt, es liegt an uns,
den ersten Schritt zu machen auf dem
Wege zu Allah (swt) und Er leitet
uns dann und zeigt uns, wie wir
weiterlaufen müssen.
5. Die
Schaffung eines revolutionären
Fundamentes:
Nun, das heißt,
wir haben nun das Hauptziel des
Quran, und zwar: die grundlegende
Veränderung im Menschen und der
Gesellschaft. Und dafür soll ein
gewisser Weg aufgezeigt werden.
Allerdings damit das alles Früchte
tragen kann, gibt es noch einen
weiteren wichtigen Punkt, der
erfüllt werden muss und zwar: Ein
revolutionäres Fundament muss in der
Gesellschaft geschaffen werden.
Das ist sehr
wichtig und notwendig, denn nur
dadurch können der Quran und seine
Botschaft fruchten und nur so,
können sie ihre richtige Stellung in
der Gesellschaft annehmen.
Wir können uns
das ganze so vorstellen, wie in
einem Garten. Wir müssen erst mal
das Unkraut entfernen, diese tiefen
Wurzeln rausziehen und eine saubere
Ebene schaffen, d.h. ein Fundament
aufbauen. Und dann erst können wir
anfangen Blumen und Rosen zu
pflanzen.
Allerdings wenn
das Fundament nicht gut genug
gesäubert wurde, d.h. die Wurzeln
nicht komplett entfernt wurden, dann
wächst das Unkraut immer wieder und
wieder, und das würde heißen, dass
wir keine gerade Ebene mehr haben
und daher die quranische Botschaft
in Gefahr stehen würde.
Vor allem nach
dem Tode des Gesandten Gottes (s.)
wäre die Angst, dass der Quran an
Wert und Stellung unter den Menschen
verliert zu groß, daher arbeitete
der Prophet (s.) daran, dass die
göttliche Botschaft so schnell es
geht verbreitet und schnell eine
Basis geschaffen wird.
Hätte der
Gesandte Gottes (s.) damals nicht so
gehandelt, so hätte der Quran heute,
nicht mehr als 1,5 Milliarde
Anhänger, die auch noch 1400 Jahre
später über den Quran reden, ihn
auswendig können und seine
Bedeutungen bewundern. Das ist
natürlich der größte Beweis für den
Erfolg.
6. Die
Nebenziele sind notwendig, um das
Hauptziel verwirklichen zu können:
Nachdem wir das
Hauptziel nun verstanden haben,
können wir auch die zu Beginn
genannten Nebenziele besser
verstehen. So verstehen wir z.B.,
dass der Heilige Quran als „Warnung“
für die Menschen herabgesandt wurde,
weil dies dazu dienen soll den
Menschen und die Gesellschaft zu
ändern. Wenn man gewarnt wird, wenn
man auf etwas aufmerksam gemacht
wird, wenn einem eine Strafe
angedroht wird oder eine Belohnung
versprochen wird, so weckt man
dadurch die Aufmerksamkeit der
Person und kann sie besser
beeinflussen.
„Beispiele“ wurden wiederrum
dargelegt, damit die Menschen
dadurch gewarnt werden können, indem
sie an die früheren Völker erinnert
werden. Wenn es praktische Beispiele
gibt, die einem aufzeigen, wohin der
falsche Weg führen kann, dann kann
man dadurch viel besser darlegen,
weshalb die Erkennung des wahren
Weges so wichtig ist.
Andererseits wurde der Quran als
eine Art „Gesetzesbuch und zu
Verdeutlichung der Dinge“
herabgesandt, weil natürlich die
grundlegende Veränderung gewisse
Richtlinien benötigt. Niemand wird
von alleine wissen können, welchen
Weg er wie gehen soll. Man braucht
Richtlinien, Gesetze, Gebote,
Pflichten, die man verrichten muss.
Es muss einem verdeutlicht werden,
wie man diesen Weg gehen soll und
auf welche Art, denn ansonsten würde
man nichts von dem ganzen
profitieren und jeder würde dem Weg
nachgehen, den er, gemäß seinen
Neigungen und Begierden, für am
besten geeignet hält.
Und zu guter Letzt wurde der
Heilige Quran
herabgesandt „um die Uneinigkeit
zwischen der Wahrheit und der
Falschheit aufzuzeigen und zu
klären“, um den richtigen Weg vom
falschen Weg aufzuzeigen und zu
unterscheiden und darauf aufmerksam
zu machen, damit man bloß den
falschen Weg erkennt und ihn nicht
geht.
Zusammengefasst sehen wir also,
dass all diese genannten Ziele zu
Beginn in Wirklichkeit sehr wichtig
sind, aber nur Teilziele darstellen
und sie dabei helfen sollen, dieses
Hauptziel verwirklichen zu können,
und das ist auch das was tatsächlich
geschehen ist, in der Geschichte des
Quran.
Nach dem wir das Ziel des Quran
aufgezeigt haben, interessiert uns
nun natürlich, ob der Heilige Quran
denn sein Ziel überhaupt
verwirklichen konnte? Dafür muss
eine kleine Zeitreise unternommen
werden und wir müssen versuchen uns
in die Zeit, vor der Herabsendung
des Heiligen Quran hineinversetzen.
7. Die
quranische Befreiung des Menschen
vom Götzendienst
Die Situation auf der arabischen
Halbinsel sah damals folgendermaßen
aus: Die meisten Menschen glaubten
zwar daran, dass es einen Gott gibt,
der die gesamte Welt erschaffen hat
und alles lenkt, das war nicht das
Problem, denn auch der Quran
bestätigt dies:
وَلَٮِٕن
سَأَلۡتَهُم مَّنۡ خَلَقَهُمۡ
لَيَقُولُنَّ ٱللَّهُۖ فَأَنَّىٰ
يُؤۡفَكُونَ
„Und wenn du sie fragen würdest, wer
sie erschaffen hat, so würden sie
sagen: Allah“ (43.87).
Allerdings war
das Problem, dass sie dachten, dass
es einen Fürsprecher zwischen ihnen
und Gott gibt und das diese
Fürsprecher ihnen helfen können,
indem sie Übel abwenden, Glück und
Erfolg schenken, Krankheiten
fernhalten usw.
Und so haben
sie sich ihre Fürsprecher aus
Steinen geformt und haben diese
Steine neben Allah (swt) vergöttert
und angebetet. Bis sie irgendwann
sogar daran glaubten, dass diese
Götzen mit Allah (swt) zusammen die
Welt lenken und irgendwann haben sie
gar nicht mehr zwischen Gott und den
Götzen richtig unterschieden. So gab
es in jeder Umgebung und für jeden
Stamm einen speziellen Götzen. Es
heißt in den Überlieferungen, dass
zusätzlich dazu, jedes Haus noch mal
einen eigenen Götzen hatte.
Und so sind die
Leute, bevor sie auf eine Reise
gegangen sind, als letztes bevor sie
ihr Haus verlassen haben, nochmal
schnell zu diesem Stein gegangen und
haben Segen von ihnen genommen und
wenn sie zurückgekehrt sind von der
Reise sind sie auch wiederrum als
erstes zu diesem Stein gegangen.
Selbst in der Kaaba gab es ganze 360
Götzen. Das heißt, die Menschen
waren geprägt vom Götzendienst.
Irgendwann hatte jeder einen Götzen
und immer wenn jemand auf Reise
gegangen ist, hat er ihn
mitgenommen.
Leider war das
nicht alles. Das traurige ist, dass
manche, wenn sie gerade auf Reise
waren und ihren Stein dabei hatten
und einen schöneren gesehen haben,
ihren eigenen „Gott“ weggeschmissen
und den schöneren Stein genommen und
vergöttert haben. Manchmal wurden
sogar drei-vier Steine gesammelt und
dann wurde der schönste davon zum
Gott genommen und die restlichen
drei dienten als Unterlage für den
Kopftuch.
Manche, die
ihren Stein zu Hause vergessen
hatten und gerade auf Reise waren
und keinen schönen Stein gefunden
haben, haben einfach ein wenig Erde
genommen und Milch von dem Tier, das
sie dabei hatten und haben daraus
einen Götzen geformt. In einer
Überlieferung heißt es sogar, dass
sie manchmal aus Datteln Götzen
geformt haben und dann, wenn sie
Hunger bekamen, haben sie ihre
Götter einfach aufgegessen.
Zusammengefasst
können wir sagen, so wie es
Ayatullah al-Khoi (q.) formuliert:
es herrschte eine Lächerlichkeit in
der Anbetung. Dass Menschen auf so
einem Niveau sind und solch einen
Glauben haben, dass sie sich ihre
eigenen Götter formen, die sie
anbeten und von denen sie sich was
erhoffen. Dass sie ihre eigenen
Götter aufessen. So etwas ist
lächerlich und widerspricht
jeglicher Logik, jeglichem
menschlichen Verstand. Und der Grund
dafür ist, dass diese Menschen kein
Wissen hatten. Sie waren
Analphabeten. Ungebildet,
leichtgläubig, niveaulos.
In genau dieser
Situation wurde der Heilige Quran
herabgesandt, um diese Menschen vom
Götzendienst zu befreien, von dieser
lächerlichen Vergötterung und sie
stattdessen dazu aufzurufen Allah (swt)
allein anzubeten, ohne irgendwelche
Partner, Der es verdient angebetet
zu werden.
Und der Quran
hat es tatsächlich auch geschafft,
aus diesen Götzendienern, gläubige
Menschen zu machen, die nur an einen
Gott glauben und nur ihn alleine
anbeten. Die ihre Götzen wegwerfen
und verstehen, dass diese Steine
ihnen nicht weder helfen noch
schaden. Sie sind leblos. Und das
Allah (swt) der Schöpfer allen Seins
ist.
So machte sie
der Heilige Quran zu einer
Gemeinschaft, die wieder ihre Ehre,
ihre Würde und ihre Achtung erhalten
hat, indem sie sich niemandem mehr
unterworfen hat, außer ihrem
tatsächlichen Schöpfer. Und das ist
wirklich ein großes Wunder, wenn man
sich, wie erwähnt, die Situation,
die vorher vorherrschte ansieht.
8. Die
quranische Befreiung des Verstandes
der Menschen
Neben der
Befreiung vom Götzendienst, befreite
der Quran aber auch den Verstand der
Menschen. Es herrschte damals viel
Aberglaube und viele Märchen waren
im Umlauf. Viele glaubten an Monster
und Ungeheuer und ließen sich
dadurch leicht beeinflussen.
Abgesehen von
ihrem Umgang mit den Frauen und
Kindern, die einfach weiter vererbt
wurden, wenn der Ehemann gestorben
ist. Und die Mädchen, die sie
lebendig begraben haben. Allgemein
war der Umgang mit den Frauen sehr
unmenschlich.
Und so wurde
der Heilige Quran herabgesandt und
befreite die Menschen auch hier von
diesem schwachsinnigen Glauben und
diesem Unrecht und dieser
Unterdrückung. Er rief die Menschen
dazu auf, den Glauben ihrer
Vorfahren abzulegen und ihren
Verstand zu nutzen. Er hat die
Menschen immer wieder zum Nachdenken
angeregt, in dem der Quran immer
wieder fragt: wollt ihr denn nicht
nachdenken? Und
er
hat die Stellung der Frau erhöht und
sie geehrt und hat den Menschen so,
eine vernünftige und menschliche
Weltanschauung vorgelegt.
Aus diesem
Grund, hat der Prophet (s.) auch
großen Wert auf das Wissen und das
Aneignen von Wissen gelegt. Damit
die Menschen endlich aus dieser
Finsternis des Unwissens rauskommen
und ihren Verstand einsetzen. Daher
hat der Gesandte Gottes (s.) den
Kriegsgefangenen, die genommen
wurden, angeboten sich freizukaufen,
indem sie jeweils 10 oder mehr
Muslimen das Lesen und Schreiben
beibringen.
9. Die
quranische Befreiung des Menschen
von seiner Begierde
Genauso wie der
Quran den Verstand des Menschen
befreit hat und ihn vom Götzendienst
entfernt hat, hat er ihn auch dazu
gebracht, seine Seele von der
falschen Begierde zu befreien. So
wurde der Mensch durch die Erziehung
des Quran, plötzlich in der Lage
seine Begierde unter Kontrolle und
seine Neigungen im Zaum zu halten.
Diese Befreiung
des Inneren von der Begierde ist
das, was der Prophet (s.) als den
„Jihad ul Akbar“, den größeren
Jihad, und zwar: die
Selbsterziehung, bezeichnet hat.
Und wenn wir
uns das Alkoholverbot im Heiligen
Quran anschauen, dann können wir
anhand dieses Beispiels sehen, wie
erfolgreich der Quran wirklich war
in der Befreiung des Menschen. Es
ist bekannt, dass die Menschen in
der Zeit der Unwissenheit es gewohnt
waren, Alkohol in sehr großen Mengen
zu trinken. Man hat so viel davon
getrunken, wie als wäre es Wasser.
Und es wurde zu einer wichtigen
Sache im Leben, so dass sogar
Gedichte darüber geschrieben wurden
und es so enorm und in großen Menge
verkauft wurde, dass man das Wort
„Handel“ schon fast mit
„Alkoholverkauf“ hätte gleichstellen
können.
In so einer
Lage wurde der Heilige Quran
herabgesandt und brachte die
Menschen schrittweise dazu, diesen
Alkohol zu meiden. Es wurde verboten
betrunken zum Gebet zu kommen. Es
wurde immer mehr davon abgeraten.
Bis am Ende der eindeutige Vers
herabgesandt wurde und das absolute
Alkoholverbot feststand.
Ganz im
Gegensatz zu der Vermutung, dass
diese Alkoholsüchtigen Menschen,
alles tun würden, außer mit dem
Trinken aufzuhören, dauerte es nicht
lange, bis die Menschen alle Fässer
leerten und ihre Häuser davon
befreiten. Es heißt in
Überlieferungen, dass zu der Zeit
sogar ganze Flüsse von Alkohol
geflossen sind, weil es so enorme
Mengen waren, die ausgeschüttet
wurden.
Ganz plötzlich
wurde diese Gesellschaft zu einer
Gesellschaft, die gegen Alkohol ist,
die den Alkohol angefeindet hat. Und
all das, weil sie ihren Willen unter
Kontrolle bekommen haben, und das
weil der Heilige Quran sie auf diese
Art umerzogen hat.
Im Gegensatz
dazu, sehen wir, wie die Vereinigten
Staaten von Amerika im 20.
Jahrhundert ihre Bevölkerung vom
Alkohol und seinem Schaden befreien
wollte und dafür 1920 ein Gesetz
rausbrachte, in dem der Alkohol
verboten wurde. Für dieses Verbot
wurde enorm viel Werbung gemacht,
durch die Kinos und die Theater und
die Verbreitung von Büchern und
Plakaten und Ähnlichem, die mit
genauen Statistiken und
medizinischen Studien geschmückt
waren, die den Schaden des Alkohols
aufzeigten.
Allein für
Werbezwecke wurden ganze 65
Millionen Dollar gezahlt und
Millionen von Seiten gedruckt, über
den Schaden des Alkohols u.ä.
Zusätzlich dazu wurden in der Zeit
der Veröffentlichung dieses
Gesetztes zwischen 1920 bis 1933,
200 Menschen getötet, damit dieses
Gesetz umgesetzt werden konnte, und
eine halbe Millionen Menschen
gefangen genommen und es wurden mehr
als 3 Millionen Dollar Strafen
gezahlt, für Missachtungen des
Gesetztes.
Am Ende jedoch
musste der amerikanische Staat gegen
Ende des Jahres 1933 dieses Gesetz
wieder aufheben und zugeben, dass er
versagt hat bei der Umsetzung des
Verbotes.
Den selben
versuch gab es auch 1914-1925 in
Russland, und 1915-1922 in Island,
1916-1927 in Norwegen, 1919-1932 in
Finnland und auch in einigen anderen
Ländern und alle haben versagt.
Der Grund für
ihr Versagen war, dass obwohl der
Westen nach Freiheit ruft und
behauptet sie würden diese Freiheit
ausüben, kein Versuch gestartet
wurde dem westlichen Menschen die
tatsächliche Freiheit zu schenken,
welche der Heilige Quran den
muslimischen Menschen geschenkt hat.
Und zwar die Freiheit von den
tierischen Begierden und Neigungen.
Stattdessen
nimmt der Westen an, das die wahre
Freiheit es sei, dem Menschen zu
sagen: „tu was du willst, und handle
wie du willst“. Und schenkte daher
dem inneren Kampf, um die Freiheit
des Menschen, gegenüber seinen
Begierden und Neigungen keine
Beachtung. Und so wurden viele
westliche Menschen zu Gefangenen
ihrer eigenen Begierden und sind es
auch heute noch. Sie sind unfähig
ihren Willen zu kontrollieren und
gegenüber ihren Neigungen zu siegen,
obwohl sie so einen Wissens- und
Bildungsstand und solch Modernität
erreicht haben, wie niemals zuvor.
Im Gegensatz
dazu ist der Heilige Quran gekommen
und hat die Muslime erzogen und hat
ihnen ihre wahre Freiheit
aufgezeigt, ihre tatsächliche
Freiheit. Er hat ihnen gezeigt, dass
sie die wirkliche Freiheit darin
liegt, sich einzig und allein Gott
zu unterwerfen, dem Schöpfer allen
Seins und nicht seinen niederen und
tierischen Neigungen und Begierden
und hat sie dadurch von den
Finsternissen ans Licht geführt.
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